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GerhardSchmitz

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Hier darf Klartext zu diversen Themen gesprochen werden, gegebenenfalls ohne Rücksicht auf "religiöse Gefühle" (was auch immer das sein mag).

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Der Tod ist das Versteck Gottes

Als ich von der ewig lebenden Qualle las, stellte sich mir die Frage, wie es wohl wäre, wenn der Mensch ewig leben würde. Ein erstes Ergebnis wäre wohl, dass dieser ewig lebende Mensch weder Religion, noch Gott benötigen würde. Zum Einen entfällt die Angst vor dem Tod, dem Ungewissen, eine Angst, die nach Beruhigung und Tröstung verlangt und zum Anderen würde der nicht sterbende Mensch den „geglaubten“ Gott niemals begegnen, weil alle großen Religionen ja dieses Zusammentreffen von Mensch und Gott ausdrücklich in die Zeit nach dem Tod postulieren. Nun werden die Gläubigen einwenden, dass der Mensch sich diesen Traum, den oben erwähnte Qualle möglicherweise leben darf, auch wenn die Wissenschaft noch so große Fortschritte machen sollte, abschminken kann. Gut, die Wissenschaft ist möglicherweise auch in naher und ferner Zukunft nicht in der Lage, dem Menschen diesen Traum zu erfüllen. Aber aus Sicht des Gläubigen gäbe es ja schon jemanden, der mächtiger als alle Wissenschaft ist, und der dem Menschen offensichtlich das verwehrt, was er der Qualle möglicherweise gönnt: das ewige Leben im Diesseits. Und dieser jemand ist kein anderer als der geglaubte allmächtige Gott. Also stellt sich die Frage: Warum tut dieser Gott so was? Antwort: Damit er gebraucht wird. Kann man sich einen grausameren Gott vorstellen, der dem Menschen den Tod wünscht, bloß damit dieser totgeweihte Mensch ihn braucht, ihn als „Retter“, „Hoffnungsträger“, „Angstbeseitiger“ braucht und verehrt?

Nun wird der Gläubige einwenden, dass er ja ein ewiges irdisches Leben gar nicht wünschenswert fände. Aber das denkt der Gläubige auch nur deswegen, weil er ja von einem besseren „nächsten“ Leben ausgeht. Es ist ein wenig vergleichbar mit dem Frittenbudenkunden, der sich wegen der langen Kundenschlange und der sich daraus ergebenden Gefahr, dass die Fritten ausgehen, noch bevor er dran kommt, keinerlei Sorgen macht, weil er „glaubt“, dass das Restaurant auf der gegenüberliegende Straßenseite in 10 Minuten öffnen wird. Er findet sogar die anderen Frittenbudengäste ein wenig albern, die ihre gerade ergatterte Bratwurst in vollen Zügen genießen. Von diesem angeblichen Restaurant hat er übrigens nur gehört, denn sehen kann man es nicht, weil eine hohe Betonwand den Blick auf die andere Straßenseite komplett versperrt. Des Weiteren scheint niemand der Anwesenden, nicht einmal der Frittenbudenbesitzer aus der Gegend zu sein und über das vermeintliche Restaurant genau Bescheid zu wissen. Und tatsächlich: dieses vermeintliche Restaurant ist in Wahrheit eine Mülldeponie. Dass niemand Genauers weiß, mag nun was Gutes haben, nämlich, dass dieser „gläubige“ Kunde irgendwie gelassen wirkt, während die anderen sich wirklich Sorgen machen, sie könnten keine Bratwurst mehr bekommen. Stimmt, nur haben Letztere den Vorteil, dass sie sich wirklich ihrer Bratwurst erfreuen, im Gegensatz zum „gläubigen“ Kunden, der, sollte er seine Bratwurst trotz Schlange noch bekommen, diese nicht wirklich zu schätzen wissen wird, weil ihm ja das Steak im vermeintlichen Restaurant erstrebenswerter erscheint. Und das ist die Krux der Gläubigen. Ständig reden sie die Bratwurst schlecht und halten ihr das Steak entgegen, bekommen aber letztendlich ein (irdisches) Leben lang nichts besseres, als Bratwurst. Und dieses sich nicht an die Bratwurst freuen können, macht aus den Gläubigen irgendwie „leidenschaftslose“ Bratwurstesser.

Der „gläubige“ Kunde ist nun für diese Betonwand durchaus dankbar. Er braucht sie förmlich, denn ohne sie wäre sein „Glaube“ nur noch peinlich und er hätte selber sehen können, dass er sich irrt. Es gibt noch einen zweiten Grund, wofür der Gläubige diese Betonwand braucht. Ohne sie würde er wohl gar nicht „ruhigen Gewissens“ an der Frittenbude anstehen. Die anderen Gäste würden ihn ob seiner Geringschätzung der Bratwurst verständnislos anschauen und ihm den sofortigen Gang zum Restaurant ans Herz legen. Aber dank der Betonwand, kann er einen lästigen Umweg, oder sonst was als Grund dafür anführen, dass er sich vorerst mit einer Bratwurst zufrieden gibt.

Die Betonwand steht für den Tod. Der Gläubige braucht diese Sichtsperre, die übrigens auch den Ungläubigen die Sicht auf die Mülldeponie versperrt, um seinen Glauben, sprich seine Hoffnung aufrecht erhalten zu können. Und genauso braucht die Religion den Tod, die unüberwindbare Sichtsperre auf das „dahinter“, damit der Gläubige überhaupt an das unbekannte Dahinter „glauben“ kann. Ohne Tod kann sich Gott nicht verstecken, bzw. würde niemand ihn suchen. Der Tod ist das Versteck Gottes. Folge: Ohne Tod keine Religion, oder andersherum die Religion braucht den Tod. Der Tod ist der beste Verbündete von Gott.
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#Posté le jeudi 25 mars 2010 04:34

Modifié le jeudi 25 mars 2010 08:30

Missionierung auf Kosten des Patienten

Im Grenz-Echo vom 21. November 2009 lese ich folgende Stellenanzeige für einen ärztlichen Direktor. Bei Anforderungsprofil lese ich, dass der Bewerber u.a. sich mit den Prinzipien eines "christlich ausgerichteten Krankenhauses" einverstanden erklären solle. Da stellt sich einerseits die Frage, ob das mit dem Prinzip der Trennung von Kirche und Staat vereinbar ist, wird doch das Krankenhaus über öffentliche Steuergelder und genau so öffentliche Krankenkassenbeiträge finanziert, und andererseits stellt sich die Frage, was genau mit einem „christlich ausgerichteten Krankenhaus“ gemeint ist. Es geht hier immerhin um die Stelle eines ärztlichen Direktors und Chefarztes. Laut eigener Webseite der ausschreibenden Klinik St. Joseph steht laut dessen Philosophie der "Patient im Mittelpunkt"! Wieso wird dann vom Bewerber erwartet, dass er sich mit christlichen Prinzipien einverstanden erklären solle? Ich denke, dass doch wohl die Qualifikation und nicht so sehr die weltanschauliche Gesinnung des Bewerbers im Vordergrund stehen sollte?

Dass auf ein Einverständnis mit den Prinzipien eines christlich ausgerichteten Krankenhauses gepocht wird, lässt vermuten, dass verschiedene "christliche Gebote" bei der Patientenpflege seitens der Ärzteschaft zu beachten sein sollen. Ich denke da z.B. an die Abtreibung, oder Euthanasie. Man kann zur Abtreibung oder Euthanasie stehen wie man will, aber eine weltanschauliche Doktrin, wie das Christentum, sollte nicht über den Hebel eines öffentlich finanzierten Krankenhauses, dem einzigen in St.Vith, seine weltanschaulichen Moralvorstellungen "durchdrücken" dürfen. Ich gestehe jedem Arzt seine persönliche Weigerung zu, eine Abreibung bzw. Euthanasie vorzunehmen, aber es ist nicht die Sache einer Direktion eines öffentlich finanzierten Krankenhauses, sich als eine Art Gesetzgeber durch die Hintertür aufzublähen. Ich persönlich bin mitnichten ein Freund der Abtreibung, es sei denn das Leben der Mutter sei in Gefahr, oder die Schwangerschaft sei die Folge einer Vergewaltigung.

Mir als Patient würde es völlig genügen, wenn der Arzt, bzw. Chefarzt sich der Genfer Deklaration des Weltärztebundes verpflichtet fühlte, die folgendermaßen lautet:

Bei meiner Aufnahme in den ärztlichen Berufsstand gelobe ich feierlich:
mein Leben in den Dienst der Menschlichkeit zu stellen.

Ich werde meinen Lehrern die schuldige Achtung und Dankbarkeit erweisen.

Ich werde meinen Beruf mit Gewissenhaftigkeit und Würde ausüben.

Die Gesundheit meines Patienten soll oberstes Gebot meines Handelns sein.

Ich werde alle mir anvertrauten Geheimnisse auch über den Tod des Patienten hinaus wahren.

Ich werde mit allen meinen Kräften die Ehre und die edle Überlieferung des ärztlichen Berufes aufrechterhalten.

Meine Kolleginnen und Kollegen sollen meine Schwestern und Brüder sein.

Ich werde mich in meinen ärztlichen Pflichten meinem Patienten gegenüber nicht beeinflussen lassen durch Alter, Krankheit oder Behinderung, Konfession, ethnische Herkunft, Geschlecht, Staatsangehörigkeit, politische Zugehörigkeit, Rasse, sexuelle Orientierung oder soziale Stellung.

Ich werde jedem Menschenleben von seinem Beginn an Ehrfurcht entgegenbringen und selbst unter Bedrohung meine ärztliche Kunst nicht in Widerspruch zu den Geboten der Menschlichkeit anwenden.

Dies alles verspreche ich feierlich frei und auf meine Ehre.


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#Posté le dimanche 22 novembre 2009 16:05

Modifié le lundi 23 novembre 2009 05:53

Missionierung auf Umwegen

Mein Sohn wird nächstes Jahr 8 Jahre alt und soll, bzw. kann demzufolge die Erstkommunion feiern. Zu diesem Zweck wurde allen Kindern des zweiten Schuljahres dieses Anmeldeformular zugeschickt.

Ich als „Ungläubiger“ betrachte diese Erstkommunion als reine Folklore, die den Kindern Freude macht, insbesondere, wenn alle Kumpel(innen) mitmachen. Bei genauer Betrachtung des Anmeldeformulars lese ich folgenden Satz:“Wir Eltern wünschen die Erstkommunion unseres Kindes und werden jede Vorbereitung mit besten Kräften unterstützen.“

Jetzt stehe ich vor einem Dilemma. Einerseits will ich meinem Sohn den Spaß der Erstkommunion nicht verderben, andererseits fällt es mir schwer, obigen Satz zu unterschreiben. Um dieses Dilemma zu verstehen, sollten sich alle Katholiken vorstellen, sie lebten in einer Stadt, deren Einwohner zu 90% Zeugen Jehovas wären, wo folglich die Klassenkameraden ihrer achtjährigen Kinder zu 90% Zeugen Jehovas wären. Nun stelle man sich vor, da gäbe es eine für Kinder organisierte Feier, an der natürlich auch ihr achtjähriges Kind teilnehmen möchte, weil alle Klassenkameraden das auch tun. Damit aber ihr Kind teilnehmen darf, müssen die Eltern erklären, dass sie die Vorbereitung, sprich die Glaubensinhalte der Zeugen Jehovas nach besten Kräften unterstützen.

Spätestens jetzt wird dem Katholiken dämmern, dass hier die Zeugen Jehovas sozusagen den Kindhebel zur Missionierung hemmungslos ansetzen. Ob die Zeugen Jehovas derlei tun, weiß ich nicht. Die Katholiken tun es.

Übrigens, ich habe meinen Sohn gefragt: „Willst Du zur Erstkommunion kommen?“ Seine Antwort: „Warum fragst Du?“ Ich antworte: „Weil ich es wissen möchte.“ Darauf nur Achselzucken meines Sohnes.

Im Grunde ist es ein klarer Beweis für die mangelnde Überzeugungskraft der religiösen Dogmen. Es springt förmlich ins Auge, dass die frommen Eltern, bzw. Religionsvertreter sich selber wohl nicht zutrauen, das erwachsen gewordene Kind mit ihren Glaubensinhalten zu überzeugen.
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#Posté le lundi 16 novembre 2009 11:19

Modifié le lundi 16 novembre 2009 11:54

Ein Himmel voller Greise... (Epilog)

... oder wie der zu Ende gedachte Himmel zum Albtraum wird.

zu Teil 12

Ich kann den mit ziemlicher Sicherheit zu erwartenden Vorwurf der Glaubensprofis, den Theologen und Klerikern, bereits jetzt beim Schreiben schon förmlich hören. Der Vorwurf, der darin bestehen wird, Gerhard Schmitz hat doch nun wirklich als Ingenieur von Theologie keine Ahnung. Mag sein, aber haben Theologen wirklich Ahnung von Gott? Eher nein, wenn man ihre Thesen ernst nimmt. Und tatsächlich, einer der Berühmtesten unter ihnen, Augustinus, ist überzeugt, dass Gott vom menschlichen Geist genau so wenig erfasst werden kann, wie das ganze Meer von einer Sandmulde, die ein Kind am Strand geformt hat, erfasst werden kann. Sollten nun die Theologen behaupten, dass sie, im Gegensatz zu mir, zumindest diesen wenn auch lächerlich kleinen Anteil, der dem Anteil des Meeres entspricht, der in die besagte Sandmulde hineinpasst, von Gott erkannt haben, würde ich fragen: Wer weiß mehr über das Meer? Das eine Kind, das vielleicht fünf Liter davon in seine Sandmulde schaufelt, oder das Kind, weil es schwimmen und einen ganzen Vormittag im Meer herum schnorchelte und sich von den Wellen herumwirbeln ließ? Zumindest kommt das zweite Kind nicht auf die Idee, einen Teil des Meeres zu besitzen, wie es das erste Kind durchaus sich einbilden könnte, ähnlich dem Selbstverständnis eines Walter Brandmüller [2], wie bereits in Teil 2 erwähnt, der Gott für seine Klicke, den Geisteswissenschaftlern, beansprucht.

Der allgemeine Tenor von Religiösen lautet: Gott hat das Gute geschaffen, das Schlechte stammt vom sündigen Menschen. Es ist diese grundsätzliche und systematische Menschenverachtung, die ich Religionen am hartnäckigsten vorwerfe. Wenn man die Dinge nüchtern betrachtet, könnte der Tenor genau umgekehrt lauten: Der Mensch schafft das Gute, das Schlechte schafft der Teufel. Und tatsächlich, die überragende Mehrheit der Menschen sind eben nicht „böse“, sie tun ständig Gutes, empfinden Mitleid und Mitfreude mit ihren Mitmenschen. Das „Böse“ in Form von Naturkatastrophen, Krankheiten, usw. kann man dem Menschen nur in sehr beschränktem Maße anlasten. Das „Böse“ in Form von Kriegen, Verbrechen, Angstmache, usw. kann man durchaus als menschengemacht betrachten, aber in diesem Bereich waren gottesfürchtige Akteure, nüchtern betrachtet, unter Strich eher kontraproduktiv. Da ich aber weder an Gott, noch an den Teufel glaube, schlage ich eher folgenden Slogan vor: Der Mensch schafft das Gute, wer sonst, - die Verantwortlichkeit für das Schlechte muss sorgfältig von Fall zu Fall geprüft werden.

Der allgemeine Tenor von liberalen Gläubigen lautet nicht selten: Ich brauche keine Kirche, um an Gott zu glauben. Ich stelle dieser Behauptung jetzt, bewusst etwas provokativ folgende gegenüber: Einer Kirche ohne Gott könnte ich durchaus Positives abgewinnen. In der Tat, die Kirche könnte eine wichtige Funktion erfüllen, die über das Organisieren von Folklore hinausgeht. Sie könnte die Institution werden, die grundsätzlich über humane Ethik, über geistigen Fortschritt nachdenkt und dabei das Kirchenvolk aktiv miteinbezieht. Anstatt die Dreifaltigkeit bestehend als Gottvater, Gottsohn und Heiliger Geist als Ausgangs- und Zielpunkt ihres Nachdenkens zu stellen, könnte diese Kirche eine andere Dreifaltigkeit an deren Stelle setzen, nämlich: Liebe, Vernunft und Lust. Die Liebe steht hier für das kraftvolle affektive Empfinden, das Menschen einander entgegenbringen können, sei es zwischen Eltern und Kind, Erwachsenen, aber auch sogar, das affektive Empfinden, das Menschen anderen Lebewesen entgegenbringen können. Die Vernunft steht für unablässiges Abwägen zwischen verschiedenen Optionen, dann Entscheidungen zu treffen, die dem eigenen Glück und demjenigen der Anderen am zuträglichsten ist. Die Lust steht für alles, was das irdische Leben lebenswert macht, was Freude im weitesten Sinne verursacht. Eine erste Konsequenz dieser Auswechslung der einen Dreifaltigkeit durch die neue, bestünde unzweifelhaft darin, dass der Begriff „Sünde“, im Sinne von Verbrechen ohne Opfer bzw. Verbrechen gegen Gott, endlich aus der Ethik verschwinden würde. Nehmen wir das Beispiel der Masturbation, bisher eine (Tod)Sünde. Es gibt aber keinen vernünftigen Grund dafür, dass ein 15jähriger Pubertierender, und erst recht nicht ein 60jähriger, sich diese Freude nicht machen sollte. Zumindest ist mir kein solcher bekannt. Hier könnte man einwenden, dass man das Masturbieren dann ja auch in aller Öffentlichkeit dulden könnte. Hier genau muss die Vernunft eingreifen. In der Tat, solange es Menschen gibt, denen sich der Magen umdreht, zu denen ich mich heute noch zählen würde, wenn in der U-Bahn jemand in die Aldi-Tüte masturbiert, sollte der Konsens der Gesellschaft darin bestehen, dass dies zu unterlassen sei, weil bei Abwägung der Güter folgendes zustande kommen würde: Demjenigen, der in der U-Bahn masturbieren will, dies zu verbieten, also von ihm zu verlangen, dass er diese Freudenauskostung um ein paar Minuten zu verschieben hat, bis er ungestört ist. Diese Auflage, so glaube ich zumindest, bedeutet keine unzumutbare Einschränkung seiner Freiheit, wissend dass diese Einschränkung das unangenehme Magenwenden von Hunderten von U-Bahnfahrgästen vermeiden hilft.

Würden sich die Mitglieder einer derart ausgerichteten Kirche sonntags in diesen wunderbaren Bauwerken, die nun mal da sind, treffen und über diese Dreifaltigkeit nachdenken, sich Vorträge anhören, an der Ausarbeitung eines Liebe-Vernunft-Lust-Katechismus arbeiten, der natürlich der Evolution unterworfen wäre und ständig optimiert und den neuesten wissenschaftlichen, ökonomischen, sozialen, ... Erkenntnissen Rechnung zu tragen hätte, dann wäre diese Sonntagsmessen wirklich eine spannende und nützliche Sache. Und solange die Wissenschaft nicht auch nur einen geringen Hinweis für ein Leben nach dem Tode liefert, müssten wir uns wohl oder übel damit abfinden, dass bis anderslautende Erkenntnisse vorliegen, eben nicht mit einem Leben nach dem Tode zu rechnen ist. Falls die Kirche nicht diese Scheidung von dem unbeweisbaren und unwahrscheinlichen Gott einreicht, wird sie unter Umständen, zumindest im aufgeklärten Westen, auf Sektengröße zusammenschrumpfen.

Eigentlich ist ja der Glaube an einem Leben nach dem Tod ein Zeichen für Undankbarkeit des Menschen gegenüber einem Gott, wenn es ihn denn gäbe und der sich die größte Mühe gemacht hätte, dem Menschen dieses Diesseits zu erschaffen. Durch die Schwerpunktverlagerung vom unstrittigen Diesseits in Richtung des geglaubten und durch nichts nachgewiesenen Jenseits, ist letztendlich eine Abwertung, eine Deklassierung des Diesseits in den Augen des gläubigen Menschen. Der Gläubige ist mit seinem Geschenk Gottes, dem „Diesseits“ nicht zufrieden. Er will mehr, er verlangt von Gott Ewigkeit und dazu dass Gott sich bitteschön etwas auszudenken hat, damit dem vom Tode erweckten Gläubigen diese Ewigkeit nicht auch noch langweilig wird. Gott muss sich etwas Grandioses ausdenken, weil zumindest mir trotz längerem Nachdenken, keine Wunschvorstellung bezüglich der Beschaffenheit des Paradieses, wie ich in diesem Buch versucht habe darzulegen, eingefallen ist. Die Haltung des Gläubigen gegenüber Gott könnte man so zusammenfassen: “Lieber Gott, das Diesseits ist Scheiße, Du hast doch sicher ein besseres Jenseits vorgesehen, oder? Aber ich habe keine Ahnung, wie das aussehen müsste, also lass Dir was Vernünftiges einfallen!“ Gibt es eine undankbarere Haltung als diese gegenüber dem vermeintlichen Gott?

Besonders drastisch hat Khomeini dies auf den Punkt gebracht [14]. Ihm galt das Leben als wertlos und der Tod als der Beginn eigentlicher Existenz. „Die natürliche Welt“, erklärte er im Oktober 1980, „ist der niedrigste Aspekt, der Abschaum der Schöpfung.“ Entscheidend sei das Jenseits, jene „göttliche Welt, die unerschöpflich“ ist. Diese Welt stehe für Märtyrer offen. Ihr Tod sei lediglich ein Übergang von der diesseitigen in die jenseitige Welt, wo sie in Ewigkeit und Prächtigkeit weiterlebten.

Dass dem Gott-Schöpfer das Diesseits in den Augen der an ein Jenseits Glaubenden derart misslungen sei, läge an der Gegenwart des Menschen selber. Gott habe zwar die Schöpfung tadellos hinbekommen, aber der „sündige“ Mensch hat sie verdorben. Nun frage ich mich, wie es denn wohl im Jenseits sein wird, wo es ja auch von wiederauferstandenen Menschen nur so wimmeln wird. Ich vermute, die wiederauferstandenen Menschen werden die Fähigkeit, etwas zu verderben, schlichtweg nicht mehr besitzen. Um dem wiederauferstandenen Menschen diese Fähigkeit zu nehmen, muss man ihm die Freiheit nehmen, in quasi zum stumpfsinnigen Tier umfunktionieren. Das Paradies wäre also mit Wesen bevölkert, die sich sehr wohl an ein irdisches Dasein erinnern könnten, denen aber eine Art Gehirnwäsche verpasst worden wäre, die es ihnen unmöglich macht „Schlechtes zu tun“. Wie gesagt, ein Albtraum.

Die Tatsache, dass sich doch relativ wenige Menschen selber das Leben nehmen, wissend dass doch sehr viele offensichtlich an ein paradiesisches Leben nach dem Tod glauben, weist doch daraufhin, dass dieses unvollkommene irdische Leben allem Anschein nach einem wie auch immer gearteten ewigen Glücklichsein vorgezogen wird. Die wenigsten verspüren eine wirkliche Sehnsucht nach diesem Himmel. Dieser Himmel ist bei Weitem nicht so attraktiv, wie dies uns die Gläubigen glauben machen wollen.

Gerhard Schmitz, St.Vith.
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#Posté le mardi 27 janvier 2009 11:49

Modifié le samedi 06 juin 2009 19:39

Dürler, das auserwählte Dorf Gottes!

Leider ist der ursprüngliche Artikel mit gleichem Titel ohne mein Zutun und gegen meinen Willen auf mysteriöse Weise spurlos verschwunden. Ich habe bisher noch keine Erklärung vom Blogbetreiber, dem Skyrock-Team diesbezüglich erhalten.

Sehr ärgerlich!!
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#Posté le jeudi 10 septembre 2009 17:27

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