Ich habe den Titel bewusst nicht als Frage formuliert. Ich behaupte, dass Atheismus letztendlich eine Voraussetzung für ein erfülltes Liebesleben ist.
Zum Einen macht der Glauben an einen omnipräsenten Gott die für ein erfülltes Liebesleben notwendige Intimität schier unmöglich. Unter Intimität verstehe ich das sich völlig auf den anderen Einlassen. Kein störender "Spanner"!
Zum Anderen steht die Forderung des eifersüchtigen Gottes, dass die größte Liebe ihm zu gelten habe, der unbeschwerten Liebe zur Frau, zum Mann, zum Gegenüber auf Augenhöhe, sprich zum Menschen, zwangsläufig im Wege. Der Mensch, der seinen Gott über alles zu lieben hat, kann gar nicht anders, als Menschen letztendlich nur mit "angezogener Handbremse" zu lieben. Die empfundene, alles überragende Liebe zum virtuellen Gott - so zumindest sollte es doch der Gläubige halten - kann gar nicht anders, als die Liebe zum real existierenden Menschen zu deklassieren, man denke bloß an das "Vorbild" Abraham, der seinen Sohn aus Liebe zu seinem Gott töten wollte.
Des Weiteren werden die großen Weltreligionen nicht Müde, die Sinnlichkeit des Menschen durch den Dreck zu ziehen. Sexualität ist, trotz gebetsmühlenartig wiederholter anders lautender Beteuerungen, aus ihrer Sicht letztendlich etwas Ekeliges, bestenfalls ein notwendiges Übel, dass zur Fortpflanzung schweren Herzens in Kauf genommen werden muss und wird.
Gerhard Schmitz, St.Vith
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