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GerhardSchmitz

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Hier darf Klartext zu diversen Themen gesprochen werden, gegebenenfalls ohne Rücksicht auf "religiöse Gefühle" (was auch immer das sein mag).

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Ein Himmel voller Greise... (Teil 12)

... oder wie der zu Ende gedachte Himmel zum Albtraum wird.

Zu Teil 11

Bis hierhin habe ich versucht mir vorzustellen, wie das Lieben und Denken im Jenseits funktionieren könnte. Die naheliegende Frage, die noch zu klären wäre, ist folgende: Was passiert mit der Sexualität? Ja gut, der Islam verspricht dem männlichen Märtyrer um die 70 Jungfrauen zur freien Verfügung. Mir ist jetzt nicht bekannt, was den weiblichen Märtyrern im Himmel versprochen wird. Ich würde dem angehenden Märtyrer vorschlagen, sich eine Woche lang im Swingerclub einzuquartieren. Ich würde wetten, auch wenn er da kaum Jungfrauen antreffen wird, er eine Idee davon bekommen würde, dass liebloser Sex, so befriedigend er auch sein mag, es doch wohl nicht wert ist, sich selber mit einem lauten Knall in tausend Stücke zu zerlegen und auf den schönen langen Rest des irdischen Lebens zu verzichten.

Die christliche Antwort wird sein: Im Himmel gibt's keinen Sex, weil die Fortpflanzung entfällt. Und somit landen wir schnurstracks zum Problem der Abwesenheit von Fortpflanzung. Der Wegfall der Fortpflanzung bedeutet auch Wegfall von Wachstum und Veränderung, so wie wir diese im Diesseits kennen. Einem Wegfall der Veränderung, sprich der Alterung des Körpers werden möglicherweise noch die meisten etwas Positives abgewinnen können. Der Traum der ewigen Jugend wäre endlich kein Traum mehr. Es wäre durchaus auf den ersten Blick denkbar, dass man allen Seelen den feinstoffigen Körper, wie ihn sich Augustinus vorstellt, eines ewigen Mitdreißigers zugesteht. Wenn nun aber die Sexualität und, wie gesehen, die horizontal verlaufenden Zuneigungslinien weggefallen, wieso sich dann eigentlich noch einen tollen Körper wünschen, wenn doch alle nur nach Gott schauen? Die vielleicht interessantere Frage betrifft den Zustand des Bewusstseins der Seelen? Aber auf welchen Stand will man das Bewusstsein einfrieren, wenn man es überhaupt einfrieren will. Wird die Seele ein Gebilde aus dreißigjährigem Körper und 70jährigem Bewusstsein sein, oder nimmt jeder Tote den letzten Stand seines irdischen Bewusstseins mit in den Himmel, wo es sich dann, abgesehen von der Gottesschau, nicht sonderlich weiterentwickelt? Und bleibt das Bewusstsein dann auf diesem Stand stehen?

Die Kernfrage ist Folgende: Gibt es im Himmel überhaupt Entwicklung, Veränderung? Derjenige, der an einen perfekten Gott glaubt, muss diese Frage eigentlich mit Nein beantworten. Denn eine sinnvolle Entwicklung ist eine Veränderung von einem bestimmten Zustand in einen besseren Zustand. Wenn also sogar im Himmel eine Veränderung von einem bestimmten in einen besseren Zustand möglich sein soll, bedeutet dass folgerichtig, dass der derzeitige Zustand nicht perfekt ist. Aber warum sollte Gott so ein Spielchen mit den Seelen spielen, indem er ihnen die Glückseligkeit scheibenweise verabreicht, oder überlässt er den Seelen diese Freiheit, sich selber sozusagen mit offenem Ende weiterzuentwickeln. Aber ich vermute mal, dass die meisten Jenseitsgläubigen wohl eher eine Vorstellung vom Himmel haben, in dem alles perfekt und vollkommen ist. Und diese Vollkommenheit bedarf keiner Weiterentwicklung mehr. Sie ist eine Art Glückszustand im Stillstand. Die Aussicht auf einen ewig dauernden Stillstand mag, wie gesagt auf den ersten Blick, wenn man die ewige Jugend vor Augen hat, attraktiv sein. Wenn man sich aber überlegt, was das irdische Leben lebenswert machte, so hat das eben nicht mit Stillstand zu tun, sondern, mit Entwicklung. Sei es aus Sicht des Kindes, das es kaum erwarten kann, groß zu werden, und sich über jede Erweiterung seiner Freiheit und seiner Verantwortung wie ein Schneekönig freut, sei es aus Sicht der Eltern, die genau diese Entwicklung des Kindes, in den allermeisten Fällen, mit einem erheblichen Glücksgefühl begleiten, sei es aus Sicht eines jeden Werktätigen, der in seinem Beruf Erfüllung findet. Derlei Erfüllung wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit mit Entwicklung und Veränderung zusammenhängen. Alleine das Produkt seiner Arbeit ist ja letztendlich nichts anderes als der Nachweis für Veränderung. Seine Arbeit verändert Dinge. Eine Arbeit die keinerlei Veränderung zur Folge hat, ist vollständig unsinnig und folglich frustrierend. Natürlich kennt jeder Mensch Glücksmomente, die er gerne festhalten möchte, ja geradezu einfrieren möchte. Aber bei genauerem Hinsehen ist dieser Glücksmoment genau deswegen beglückend, weil er nur einen Moment andauert. Stellen wir uns ein Konzert von Eric Clapton vor, in dem er den wunderbaren Titel „Tears in Heaven“ 20 Mal wiederholen würde. Er könnte sich noch soviel Mühe bei der Interpretation geben, es wäre zwecklos. Spätestens nach der vierten Wiederholung würde das Glücksgefühl, das die Fans noch beim ersten Mal zu Recht empfunden haben, einem sehr unangenehmen Gefühl von Genervtheit weichen. Genau so wenig kann ich wochenlang in die Niagarafälle hineinstarren, ohne dass dies zu regelrechten Schmerzen führen würde. Sogar das Herzklopfen eines Verliebten ist deswegen so erstrebenswert, weil es eine Zustandsveränderung von langsam schlagendem Herzen zu einem rasenden Herzen ist. Um diese so beglückende Zustandsveränderung immer wieder empfinden zu können, muss sich das Herz auch zwischendurch mal beruhigen dürfen. Dieses Herzklopfen ist zudem das Ergebnis einer Spannung und Unsicherheit, die im Moment der Erkenntnis, dass der Geliebte das gleiche empfindet, sich in eine sehr wohltuende Erleichterung als Glück äußert. Aber dieses Glück benötigte die vorherige Ungewissheit, also die reale Möglichkeit der Enttäuschung. Wer also im Himmel sich dieses Herzklopfen als ewigen Zustand herbeisehnt, nimmt entweder das Risiko der Enttäuschung in Kauf, womit, sollte die Enttäuschung eintreten, er den Himmel wohl verfluchen wird, oder lügt sich in die Tasche, weil der den Ursprung dieses Glücksgefühl nicht wahrhaben will. Im Übrigen kann ich nur an das erinnern, was ich im vorigen Teil in Bezug auf die himmlische Liebe bereits dargelegt habe.

Man kann es drehen und wenden wie man will: Stillstand ist für den Menschen keineswegs beglückend. Der Mensch ist durch und durch ein von Bewegung geprägtes Wesen. Diese Bewegung drückt sich in seinem Körper aus: der Mensch hat Beine, keine im Boden verwachsene Wurzeln. Diese Bewegung drückt sich im Denken aus: der Mensch denkt immer wieder neue Gedanken, denn immer wiederkehrende Gedanken treiben ihn schlichtweg in den Wahnsinn. Diese Bewegung drückt sich im Fühlen aus: der Mensch empfindet Glück, wenn eine Veränderung zum Besseren stattfindet. Diese Veränderung mag sich in Bezug auf seine eigene Person, oder auf Personen, die er liebt oder mit denen er Mitgefühl entwickelt, beziehen. Wie bereits erwähnt, empfindet der Verliebte in dem Moment das größte Glück, wo die Unsicherheit der Gewissheit weicht, dass auch er geliebt wird. Der Gesundgewordene ist glücklich, weil er vorher krank war. Der Fußballfan ist glücklich, weil das letzte Tor den Sieg seiner Mannschaft bedeutete. Die Eltern freuen sich, weil ihr Kind ein neues Wort gelernt hat. Der Zahnarzt freut sich, weil sein Patient wieder schmerzfrei lachen kann. Der Künstler freut sich, weil sein Publikum sich hinstellt und minutenlang applaudiert. Würde es stundenlang applaudieren, würde sein Glück bestenfalls zu Nachdenklichkeit mutieren. Der Schaffende kann kein Glück empfinden, wenn er nichts schaffen kann. Schaffen heißt verändern, und sei es nur ein weißes Blatt Papier mit einem darauf geschriebenen Satz zu verändern. Der Mensch hat nun die wunderbare Eigenschaft, dass er einerseits Vorfreude auf zu erwartende Glückszustände empfinden und andererseits lange von kurzzeitigen Glücksmomenten dank der Erinnerung zehren kann. Aber die Glücksmomente selber, auf die er sich vorfreut oder von denen er im nachhinein zehren will, haben mit Veränderung zu tun und gründen letztendlich niemals auf Stillstand.

Überhaupt, wie soll die Seele des Menschen, der gerade in seiner Aufgabe im Diesseits sein Glück fand, im Jenseits glücklich sein, wenn eben diese Aufgabe entfällt. Ich vermute, dass sogar katholische Würdenträger es nicht besonders eilig haben, in den Himmel zu kommen, in welchem sie ihrer irdischen Aufgabe beraubt wären. Ich bin mir nicht sicher, ob ein Dorfpfarrer, der im Diesseits die ihm seitens seiner Pfarrmitglieder entgegenbrachte Achtung im Jenseits verschmerzen müsste, sich dafür einen Ersatz überhaupt vorstellen könnte. Die Schwere dieses Verlustes der irdischen Aufgabe wiegt um so schwerer, je "bedeutender" derlei Aufgabe im Diesseits ist. So wird der Bischof seine Aufgabe möglicherweise mehr vermissen, als der Dorfpfarrer und der Kardinal seine mehr als der Bischof und zu guter Letzt wird es dem Papst am schwersten Fallen, im Himmel nur eine gewöhnliche Seele unter vielen zu sein.

Wenn nun Seelen der Menschen im Himmel ewig glücklich sein sollen, wird dies kaum mit Stillstand, sozusagen dem Einfrieren eines Glückmoments möglich sein. Es sei denn, die Seele habe sowenig mit dem Menschen gemein, dass Letztere sich kaum in ihr wiedererkennen dürfte. Als ich z.B. 30 Jahre alt war, hatte ich eine Frau, die ich auch heute noch habe, und drei Kinder im Alter von einem Jahr bis acht Jahre. Ich war glücklich und hätte vielleicht gerne diesen Zustand verewigt. Aber bei genauerem Nachdenken wäre ich zu der Zeit mit Sicherheit deutlich weniger glücklich gewesen, wenn ich gewusst hätte, dieser Zustand bleibt genauso wie er jetzt ist, und das in alle Ewigkeit. Die Vorstellung, dass die Kinder nicht größer werden würden, die Jüngste nicht würde reden lernen, die Größeren nicht Jugendliche, dann Abiturienten, dann Studenten, sich nie verlieben würden, nie selber Kinder haben würden, usw. hätte dem damals empfundenen Glück mit Sicherheit einen heftigen Abbruch bereitet. Mittlerweile bin ich Großvater und meine Älteste ist Mutter und selber fast 30 Jahre. Und damit mein Enkel größer werden darf, was ich, aber vor allem meiner Tochter und meinem Schwiegersohn von Herzen gönne, muss auch für ihn die Zeit weiterlaufen. Die Vorstellung, dass ich selber jetzt noch 30 Jahre alt wäre, wäre mir unangenehm. Ich bin jetzt gerne ein fünfzigjähriger Opa, lieber als ein dreißigjähriger Opa. Und ich denke, es ist meiner erwachsenen Tochter auch lieber, dass ich „älter“ bin als sie. Würde ich auf meine ewige Jugend bestehen, würde ich meiner Tochter jetzt im Wege stehen, etwas, dass ich nicht wollte. Derjenige, der ewige Jugend als himmlisches Glück betrachtet, schließt sozusagen das Glück, das gerade in diesem Zeitenstrom erst möglich ist, aus.
Zum Epilog
Gerhard Schmitz, St.Vith.
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#Posté le mardi 27 janvier 2009 11:43

Modifié le jeudi 01 octobre 2009 07:01

Kleiner Witz zwischendurch... (2)

Du betest: "Vater unser im Himmel, ..."


Gott antwortet:
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#Posté le samedi 17 janvier 2009 06:01

Modifié le samedi 17 janvier 2009 06:13

Ein Himmel voller Greise... (Teil 11)

... oder wie der zu Ende gedachte Himmel zum Albtraum wird.

Zu Teil 10

Bei der Beschreibung der Seele im Kapitel 8 bin ich nicht auf den Punkt eingegangen, der die Freiheit der Seele betrifft. Sollte die Seele auch ohne jede Körperlichkeit auskommen, so muss wie oben bereits ausgeführt, doch noch ein Bewusstsein vorhanden sein. Die Frage die sich dann stellen wird, lautet: “Hat dieses Bewusstsein noch kognitive Fähigkeiten, sprich ist das Bewusstsein in der Lage, sich eigene Gedanken zu machen?“ Sollten die Gläubigen einer Seele diese Fähigkeit absprechen, dann frage ich mich, was wirklich noch vom Menschen übrig bleibt: Körper weg, selbständiges Denkvermögen weg! In diesem Falle wäre das Jenseits bestenfalls mit irgendwelchen körper- und willenlosen Gebilden bevölkert. Dieses Jenseits dürfte wohl kaum einem halbwegs erwachsenen Menschen sonderlich attraktiv erscheinen. Gehen wir also davon aus, dass die Seele selbständig denken kann. Jetzt stellt sich natürlich die Frage, wie organisieren sich diese unendlich vielen unendlich lange existierenden selbständig denkenden Seelen?

Freidenkende Gebilde werden notgedrungen unterschiedliche Meinungen, Gedanken, Bedürfnisse, usw. haben. Nach welchen gesellschaftlichen Jenseitsregeln werden diese unterschiedlichen Meinungen und Bedürfnisse zum Ausdruck gebracht. Wenn Gebilde frei denken können, müssen sie auch die Möglichkeit haben, diese Gedanken auszudrücken und nicht zuletzt die den Denkergebnissen entsprechenden Handlungen vollziehen zu können. Einer wie auch immer gearteten Existenz das Denken zu ermöglichen, ihr aber keine Möglichkeit zum Handeln zu geben, ist an sich ein Albtraum. Wer denken und im Ergebnis eines Denkvorgangs eine Handlung für notwendig und richtig beurteilt, aber weder seine Meinung kundtun, geschweige die ihm notwendige Handlung vollziehen kann, wird vollkommen frustriert und unglücklich sein. Da aber das Jenseits „paradiesische Züge“ haben soll, muss also den denkenden Seelen auch eine Möglichkeit zum Handeln gegeben werden. Ich meine mit Handeln, dass die einzelnen Seelen irgendwie aufeinander einwirken können, d.h. ihr Tun muss für die andere Seele wahrnehmbar sein. Wenn Gedanken nun aber frei sind, ist es unumgänglich, dass sie unterschiedliche Meinungen hervorbringen werden. Wenn nun die eine Seele ihre eigenen Gedanken als gut betrachtet, wird sie notgedrungenermaßen die davon abweichenden Gedanken der anderen Seele als weniger gut, möglicherweise als böse Gedanken betrachten. Wenn nun also das freie Denken in entsprechenden Handlungen münden können muss, die von der anderen Seele entsprechend wahrgenommen werden können muss, sind, auch im Jenseits, Konflikte unausweichlich. Man kann sagen, das alte Spiel des „Zusammenraufens“ wird neu beginnen, bzw. wie im Diesseits gehabt, munter weitergehen.

Ein naheliegender Anlass für die Erzeugung unterschiedlicher Gedanken seitens der unterschiedlichen Seelen wäre zum Beispiel, wie das Handeln von Gott eingeschätzt wird. So könnten durchaus unterschiedliche Meinungen darüber entstehen, wie Gott die Welt besser hätte erschaffen, oder wie er besser hätte in das Schicksal der Menschen eingreifen können. Mit Sicherheit werden die Seelen, wenn sie denn noch als halbwegs freidenkende Gebilde verstanden werden können, unterschiedlicher Meinung zum Thema Holocaust, Hungertod von Julie und Melissa, Kinderopferdarbringung der Azteken, vielleicht sogar über Sinn und Sinnlosigkeit des grausamen Kreuzestodes von Jesus sein, usw. Mag sein, dass etliche Seelen die rein passive Gottesschau, das ebenfalls passive Sichgeborgenfühlen in Gottes Schoß, die vollständige Gleichschaltung des Denkens als erstrebenswerten Zustand betrachten. Aber hier stellt sich die Frage, welche Gedanken könnten das sein, die die Seele eines Nietzsche, eines Luther, eines Freddy Mercury, eines Ayatholla, eines Scientologen, eines Dawkins, eines Gorbatschow, einer auf dem Scheiterhaufen als Hexe verbrannten Frau, eines von einem Katholischen Pfarrers misshandelten Kindes, usw. gleichermaßen beglücken. Die Seelen all dieser Menschen, die die Vergangenheit dieser Menschen mitbringen, werden nur schwerlich eine Ewigkeit lang synchron denken wollen. Eine derartige Gleichschaltung des Denkens ist meiner Ansicht nach unvereinbar mit der Vorstellung einer Seele, der das kognitive Nachdenken möglich bleibt. Es wäre ein absoluter Albtraum für die obenerwähnte Seele der auf dem Scheiterhaufen verbrannten Frau, wenn diese im Himmel ihrem Inquisitionsrichter gegenübersteht und nicht einmal von ihm eine Erklärung einfordern könnte, mit ihm einen Gedankenaustausch vornehmen könnte.

Wenn nun also Seelen freie und demzufolge unterschiedliche Gedanken entwickeln können und diese mit den anderen Seelen gerne austauschen möchten, ist es naheliegend, dass die Seelen im Himmel wohl am liebsten ihre Gedanken mit dem Allwissenden austauschen würden. Diese Idee eines Gedankenaustauschs, ja sogar einer Debatte zwischen Seele und Gott wird im Buch „Unterbrich mich nicht, Gott“ von Mary E. Pearson [6] auf lockere Art aufgegriffen. Aber anstelle mit Gott über das frühe Sterben von Menschen zu diskutieren, wie in diesem Buch, was mit Sicherheit eine wichtige und dringende Frage wäre, würde ich Gott zuerst folgende Frage stellen: „Wieso hast Du die Menschen zwangsläufig und gewollt überfordert, indem Du von ihnen verlangt hast, dass sie Dich mehr lieben sollen, wie ihre eigenen Kinder?“ Ich würde Gott gerne folgendes mitteilen und anschließend seine Meinung dazu hören: „Ich behaupte, mein lieber Gott, vom Menschen zu verlangen, dass er ein Wesen, das sich zudem noch vor ihm versteckt, mehr zu lieben, als sein eigenes Kind, ist schlicht und einfach grausam. Es ist für den Menschen schon schwer genug, Deine Existenz nicht anzuzweifeln, aber Dich mehr zu lieben, als das eigene Kind, ist für den normalen Menschen unmöglich und überdies absolut nicht wünschenswert.“ Ein Großvater der von seiner Tochter verlangen würde, ihn mehr zu lieben, als ihr eigenes Kind, würde mit Sicherheit alles andere als Liebe von dieser Tochter erhalten. Sollte Gott allerdings meine Seele von der Richtigkeit dieses Gebots überzeugen können, würde die Seele namens Gerhard Schmitz sich so sehr vom Menschen Gerhard Schmitz entfernen, dass spätestens in diesem Augenblick der Mensch Gerhard Schmitz endgültig gestorben wäre.

Ein weiterer Anlass für einen Meinungsaustausch wäre mit Sicherheit eine von der verblüfften Seele von Julius Cäsar, die im Himmel Jupiter erwartet hätte, und nun stattdessen den Christengott anschauen darf, gestellte Frage, die in Etwa so lauten könnte: „Wieso lies Gott uns arme Römer die ganze lange Zeit an die falschen Götter glauben, ohne auch nur das geringste zu unternehmen?“ Ich wäre zumindest neugierig auf Gottes Antwort, die ich mit Sicherheit zeit meines Lebens nicht erhalten werde.

Ein ganz wesentlicher Aspekt des Jenseits, den die Religionen nicht müde werden in den Vordergrund zu stellen, ist die himmlische Justitia. Wie wird im Jenseits Gerechtigkeit geschaffen werden? Die großen Religionen bieten hier eine ziemlich stark simplifizierte Rechtsprechung an. Die Seelen werden letztendlich zwischen gut und böse unterschieden. Die Katholische Kirche bietet dann noch die Einstufung, nicht böse genug für die Hölle und nicht gut genug für den Himmel. Die überragende Mehrheit der Menschen wird notgedrungen wohl derart einzustufen sein. Das Fegefeuer ist als eine Art Läuterungsphase für die Seelen zu verstehen. Aber was heißt Läuterung? Ist es einfach das Schuldeingeständnis mit entsprechender akzeptierter Buße? Da wir, wie oben gesehen haben, den Seelen ein gewisses Maß an freiem Denken zugestanden werden muss, damit die Seelen überhaupt noch als wesentliches Merkmal des freien Menschen mit überleben kann, wird es, nein muss es möglich sein, dass eine bestimmte Seele sich weigert, eine bestimmte Schuld anzuerkennen. Was macht Gott mit der Seele, die ihre Sünde, z.B. nicht an Gott geglaubt zu haben, nicht als Schuld eingestehen will? Lässt er diese Seele trotzdem in den Himmel? Aber im Fegefeuer wird keine Seele ewig verweilen und somit bleibt es letztendlich bei der extrem simplen Entweder-Oder-Rechtsprechung. Nehmen wir an, Gott würde mich als uneinsichtigen Querulanten letztendlich in die Hölle schicken. Ich vermute, alle Menschen die mich im Diesseits geliebt haben, und die mir nicht in die Hölle folgen, werden mich ob meiner Sturheit im Himmel nicht weniger lieben und deswegen nicht glücklich darüber sein können, mich in der Hölle zu sehen. Möglich, dass die himmlische Justitia noch die Kollektivschuld im Sündenkatalog hat, aufgrund derer, alle, die mich gekannt und geliebt haben, ebenfalls zur Hölle geschickt werden, weil sie unfähig waren, mich zu bekehren. Ich kenne jedenfalls derzeit in unserem Diesseits nicht eine einzige staatliche Struktur, die derart simpel Recht spricht. Es ist zu vermuten, dass den meisten Seelen, mit einem Herkunftsbewusstsein derlei himmlische Rechtsprechung zuwider ist. So wie ich den durchschnittlichen Menschen einschätze, wird dessen Seele wohl nicht auf Dauer Gefallen am Leid, der in der Hölle schmorenden Mitseelen finden können.

Und wenn die Seelen schon mit Gott diskutieren können, werden auf den armen Gott letztendlich Unmengen an Fragen hereinprasseln. Und er muss auf alle eine zufriedenstellende Antwort geben, denn sonst wäre das Verweilen im Himmel als denkende Seele, die nicht einmal vom Allwissenden eine zufriedenstellende Antwort auf eine in ihren Augen gerechtfertigte Frage erhält, schon wieder ein Albtraum. Dieser Gott müsste allen Seelen alles erklären können, wohlmöglich insbesondere jedes einzelne vom Menschen erlittene Leid, sei es physischer oder psychischer Schmerz. Armer Gott, Du musst nicht bloß das Universum mit allem Leben darin erschaffen haben, Du musst auch noch allem irdischen Menschen ein zweites ewiges Leben anbieten und dann musst Du noch vor allen Seelen quasi Rechenschaft für Unglück und Leid im ersten Leben all dieser Menschen ablegen. Wäre diese Rechenschaft aus Sicht der denkenden Seelen unbefriedigend, würden sie sich alles andere als glücklich fühlen. Ist das nicht ein bisschen viel des Guten? Vergessen wir nicht, dass Denken für diese Seelen äußerst wichtig ist, denn es ist eine der wenigen Dinge, wenn nicht das Einzige, was sie noch tun können.

Wenn von Freiheit die Rede ist, kommt man schwer an deren ultimativen Ausformung, nämlich den Suizid, vorbei. Der Selbstmord, wenn ein erwachsener irdischer Mensch diesen nach intensivem Nachdenken als einzigen Ausweg betrachtet, ist ein Akt der Selbstbestimmung. Der Mensch will nicht mehr! Er zieht das Nichts, den Zustand, den er vor seiner Geburt innehatte, dem Sein vor. Wenn man nun der Seele des Menschen im Jenseits diese Freiheit nimmt, beraubt man sie dieser ultimativen Ausformung der Freiheit. Jetzt wird die Seele sich an ihr irdisches Dasein erinnern und somit auch an diese Unbegrenztheit der Freiheit. Sogar der nicht selbstmordgefährdeten Seele kann diese Beschränkung ihrer Freiheit Ungemach verursachen. Diese Gewissheit, die nächsten x Milliarden Jahre niemals die ultimative Reißleine ziehen zu können, einer ewigen Existenz ausgeliefert zu sein, könnte auch für diese, wie gesagt nicht selbstmordgefährdete Seele, zum Albtraum werden. Wird dagegen der Seele diese Ausformung der Freiheit nicht genommen, sprich sie kann sich umbringen, also ihre himmlische Existenz beenden, ohne dafür in eine andere höllische Existenz übergehen zu müssen, muss der Gläubige eingestehen, dass es eine Alternative zum ewigen Leben gibt. Das mag diese Seele nicht sonderlich beunruhigen, es sei denn, die Seele eines geliebten Menschen entscheidet sich für das Nichts. Und schon haben wir wieder den möglichen Albtraum der Mutter(seele), deren Kind(seele) sich zum Selbstmord entschließt: "Mein Kind hat mich im Himmel endgültig verlassen".

Man könnte es so formulieren. Auf der einen Seite werden die Seelen der frommen Gläubigen möglicherweise sich mit der passiven Gottesschau begnügen. Für sie ist kognitives Denken ein endlicher Prozess, an dessen Zielpunkt der von ihnen, mit all ihrer irdischen Beschränktheit geglaubte Gott steht. Auf der anderen Seite werden die Seelen der Menschen stehen, für die das Denken ein offener Prozess ist, man könnte sagen, dass das Denken für sie einer zieloffenen Evolution unterliegt. Moses und Abraham waren z.B. möglicherweise gar nicht in der Lage, die Erde als Kugel, oder Blitz und Donner als elektrische und nicht göttliche Entladung zu denken. Und wie gesehen, wird der Himmel für die Seelen, die das Denken als ergebnisoffenen Prozess verstehen, mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einen Albtraum werden.

Zu Teil 12

Gerhard Schmitz, St.Vith.
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#Posté le vendredi 09 janvier 2009 11:27

Modifié le jeudi 02 avril 2009 08:46

Traurige Botschaft der Christen

Jesus sagt: "Ich bin die Auferstehung, und das Leben, wer an mich glaubt, wird leben".

Ist doch eine traurige Nachricht, wenn alle, die nicht an Jesus glauben, sterben werden. Das meint Jesus doch, oder?
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#Posté le samedi 17 janvier 2009 08:03

Frohe Botschaft der Atheisten

Auf dem Bus steht: "There's probably no God. Now stop worrying and enjoy your life" (Wahrscheinlich gibt es keinen Gott. Habe keine Angst mehr, und genieße Dein Leben.)

Heute (8.1.09) las ich im Grenz-Echo eine ganze Seite über zwei Ostbelgier, die regelmäßig nach England pilgern, um sich dort ein Fußballspiel anzuschauen. Auch wenn der Bericht durchaus nicht uninteressant war, so vermisse ich doch Informationen darüber, und sei's nur eine Kurzmeldung, dass in selbem Großbritanien derzeit 800 Busse, davon alleine 200 in London, mit obenerwähntem Slogan unterwegs sind. Es sollen noch 1000 U-Bahnplakate hinzukommen. Über Katholikentage in Sydney, Taizé-Treffen in Brüssel, Jubiläen in Lourdes und Banneux, Heiligsprechungen sonstwo, usw. wird der GE-Leser mehr als ausführlich informiert. Aber über diese wirklich nicht alltägliche Sache in Großbritannien, ... kein Wort. Übrigens, wenn Sie den Slogan wortwörtlich und zwischen Anführungszeichen, d.h. es wird nach genau dem Wortlaut gesucht, im Google-Suchfeld eingeben, spuckt Google sage und schreibe 17.000 Hits aus.

Weitere Infos hier...
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#Posté le jeudi 08 janvier 2009 07:49

Modifié le samedi 17 janvier 2009 07:59

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